Der Ami geht heim

Autoren: Christian Bauer. Gesellschaft - ARD - 1992 - 45 min

»Als Kennedy gesagt hat, ICH BIN EIN BERLINER, da haben wir Witze darüber gerissen, was er wohl in Paris sagen müßte. Aber insgeheim war ich ganz stolz:
Umgekehrt hat das ja mich auch ein bißchen zu einem Amerikaner gemacht. Überhaupt Auch wenn sie nicht viel mit uns zu tun hatten, die Amerikaner haben ein Stück weite Welt in unser verschlafenes Provinznest gebracht. Wie die Matrosen in einer Hafenstadt. Da war einfach ein Loch – und das Loch ist jetzt zu.«

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Wenn die Amerikaner ihre Garnisonen in der Bundesrepublik räumen, dann bedeutet das über aktuelle Folgen hinaus - wie etwa die Bedrohung von Arbeitsplätzen oder plötzlich frei verfügbare Wohnungen - den Abschied von einem kultur- und sozialgeschichtlichem Phänomen, das fast ein halbes Jahrhundert lang unsere Beziehung zu Amerika geprägt, und damit unsere Nachkriegsgesellschaft entscheidend geformt hat. Darum geht es in dem Film ,,Ami Go Home". Es ist der Rückblick eines Filmemachers, dessen Amerikafaszination bis in die fünfziger Jahre zurückreicht, bis zu den Begegnungen eines barfüßigen, lederhosentragenden Buben mit baumlangen, kakifarbenen Besatzungssoldaten.

Die amerikanischen Soldaten waren Botschafter für einen Lebensstil, an dem wir uns immer wieder gemessen haben: Von dem Moment an, wo die ersten GIs in ihren Jeeps über die deutsche Reichsgrenze rollten – die Taschen voller Lockies und Chewing Gum.

Erst Vietnam hat ans der Bewunderung Kritik gemacht. Auch wenn neben der Faszination das Mißtrauen bis heute nicht gewichen ist Wie wir uns kleiden, was wir essen und trinken, die Musik aus unserem Radio, die Filme im Fernsehen – ohne die Amerikaner sähe unser Leben anders aus.

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,,Ami Go Home" wird als Reportage die Auflösung einer kleinen Garnison wie etwa Bad Tölz beschreiben. Das ist der Rahmen für einen Rückblick auf die Zeit der Amerikaner in Deutschland. Seine Materialien sind private und öffentliche Dokumente.

Was hatten die Amerikaner von ihrem Leben in Deutschland? Das ist eine Frage, die wir aus Neugier und Höflichkeit stellen wollen. Entscheidend ist aber: Was hatten wir von den Amerikanern in unserem Land? Wie sind wir miteinander ausgekommen? Das ist die Frage, der Film ,,Ami Go Home" nachgehen möchte.